Forschung
Die Zunahme von multiresistenten Erregern und zoonotischen Erkrankungen erfordert die fortwährende Anpassung von Therapieansätzen, Verbesserung sowie Optimierung von Hygienemaßnahmen und effektives Infektionsmanagement. Der KOMPASS e.V. möchte durch die Initiierung und Beteiligung an Forschungsansätzen zur Verbreitung und Bekämpfung insbesondere von multiresistenten Bakterien seinen Beitrag dazu leisten die Patientensicherheit zu erhöhen. Der Verein verknüpft durch seine vielfältige Expertise praktische Erfahrungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, um auch im Wandel der Zeit und einer sich dynamisch verändernden Umwelt Infektionsschutz und -prävention auf hohem Niveau betreiben zu können. In Arbeitsgruppen wird sich mit den Forschungsergebnissen auseinandergesetzt und die praxisrelevante Umsetzung diskutiert. Der KOMPASS e.V. ist immer offen für Ideen, innovative Ansätze sowie Kooperationen, die die Interessen und Ziele des Vereins fördern.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Forschung und laufenden Projekte des KOMPASS e.V.:
KOMPASS 2022
Krankheitserregern verbreiten sich ungehindert, wenn nicht alle beteiligten Personen und Institutionen eng zusammenarbeiten und einheitliche Vorgehensweisen herrschen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert daher die Tätigkeit und die Weiterentwicklung des MRE-Netzwerkes KOMPASS e. V., um der Zunahme multiresistenter Keime und Antibiotikaresistenten langfristig entgegenzuwirken. In einer dreijährigen Förderphase sollen gezielt die bestehenden Strukturen und Infektionsmaßnahmen in der Region analysiert werden, um Prozesse zu optimieren, weiterzuentwickeln und flächendeckend zu etablieren. Des Weiteren soll eine zentrale Erfassung der Infektionen die Überwachung und Kontrolle der Ausbreitung unterstützen, um bereits frühzeitig regionale Infektionsgeschehen zu erkennen und durch gezielte Maßnahmen zu begegnen. Die Umsetzung der Ziele macht eine umfangreiche Aufklärung der Öffentlichkeit und die Ausbildung von geschultem Personal erforderlich.
COINSPEKT
Ein COVID-19-Ausbruch in Pflegeheimen und besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe ist von besonderer Tragweite, da aufgrund des Alters und Vorerkrankungen der Bewohner mit schwerwiegenden Folgen zu rechnen ist. Mithilfe von Zuwendungen des Landes unterstützt der KOMPASS e.V. daher die Gesundämter in Mecklenburg-Vorpommern in der Aufarbeitung und Nachverfolgung der Ergebnisse, um Infektionsketten besser zu verstehen und durch gezielte Strategien zu verhindern bzw. frühzeitig zu unterbrechen. Das MRE-Netzwerk steht den betroffenen Einrichtungen beratend zur Seite und bietet Fortbildungen für die Mitarbeiter an, um sie über Hygiene- und Infektionsmaßnahmen aufklären und im Umgang mit COVID-19-Fällen innerhalb der Institution gezielt zu schulen.
Der KOMPASS e. V. unterstützt zudem aktuell folgende Projekte
Im Zuge der stetig wachsenden globalen Herausforderungen will das Bündnis die regionale Weiterentwicklung zu einer One-Health-Region Vorpommern befördern, wo die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt im Einklang stehen. Die Realisierung erfolgt dabei über mehrere Teilvorhaben interdisziplinärer Projektpartner. Im Projekt RUmBA (Rationaler Umgang mit Antibiotika in der Bevölkerung) wird die Einbindung und Vernetzung relevanter Stakeholder untersucht und eine Datenbank für eine regionale Antibiotika- und Biozidsurveillance aufgebaut. Mehr Informationen dazu finden Sie unter https://onehealth-region.de.
und war in der Vergangenheit an diesen abgeschlossenen Projekten beteiligt
An der Universitätsmedizin Greifswald wurde eine zentrale Stelle zur Erfassung der COVID-19-Antigen-Schnelltests (ZEPOCTS) in Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet, an die über 2500 registrierte Einrichtungen und Institutionen regelmäßig die durchgeführten Tests und deren Ergebnisse während der Coronapandemie gemeldet haben. Aus den Meldedaten, die in anderen Bundesländern seinesgleichen suchen, konnten unter anderem die Anwendungshäufigkeit, Kapazitäten und Positivraten in einzelnen Bereichen ableitet werden. Erfahren Sie mehr dazu unter www.zepocts.de.
Unter der Leitung der Universitätsmedizin Greifswald wurden im CoMV-Gen-Studienzentrum in enger Zusammenarbeit mit den ansässigen Laboren und Gesundheitsämter die molekulargenetischen und epidemiologischen Daten von zirkulierenden SARS-CoV-2-Varianten über die Coronapandemie systematisch zusammengeführt, um das Vorkommen und die Ausbreitung von Mutationen in Mecklenburg-Vorpommern zu überwachen. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.comv-gen.de.
Das AHOI-Projekt an der Universitätsmedizin Greifswald soll Patienten, Pflegebedürftige und deren Angehörige aktiv in das Hygienemanagement der Einrichtung eingebunden werden, in dem sie für Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen des pflegerischen und ärztlichen Personals sensibilisiert und Prozesse einbezogen werden, die Ansprache von Problemen angeregt wird und gemeinsam an Lösungsstrategien und deren Umsetzung gearbeitet wird. Mehr dazu entnehmen Sie bitte der Webseite www.ahoi-infektionsschutz.de.