Die Händewaschung
Sehr viele multiresistente Erreger werden durch Kontakt über die Hände übertragen. Daher ist eine ausgeprägte Händehygiene unerlässlich bei der Prävention von Infektionen mit MRE und zur Unterbrechung von Infektionsketten. Die wichtigste Einzelmaßnahme ist dabei die Händedesinfektion, doch schon bereits durch das Händewaschen kann die Rate von nosokomialen Infektionen nachweislich verringert werden und alkoholunempfindliche Erreger können entfernt werden.

Es gibt flüssige sowie feste Handwaschprodukte, wobei feste Formen im medizinischen Bereich aufgrund erhöhter Kontaminationsgefahr obsolet sind und nicht mehr angewendet werden.
Zum Teil sind die Präparate konservierte Produkte aber auch Produkte mit nicht näher definierter antimikrobieller Wirksamkeit.
Die zertifizierten Handwaschpräparate sind der VAH-Liste zu entnehmen. Die aufgelisteten Händewaschmittel sind für den Lebensmittelgebrauch gedacht und viel wirksamer als normale Handwaschpräparate. Trotzdem stellen sie keine Alternative zur hygienischen Händedesinfektion dar.
Nach Anbruch sollte das Datum auf dem gut lesbaren Etikett dokumentiert werden, wenn es Herstellerangaben zu Dauer der Aufbrauchfrist gibt.
Sichtbare äußere Verunreinigungen der Spender und Tropfnasen am Auslass müssen durch Wischdesinfektion beseitigt werden. Auch der Bedienhebel des Spenders sollte täglich desinfiziert werden.
Vor dem Nachfüllen der Spender müssen diese vollständig entleert und aufbereitet sein.
Um die Kontaminationsgefahr weiter so gering wie möglich zu halten, ist das sorgfältige Trocknen der Hände nach dem Händewaschen oder bei Belastung der Hände durch viel Schweiß, zum Beispiel nach einer OP, unbedingt notwendig.
Zum einen gibt es dafür Spender mit Einmalhandtüchern, die eine einfache Entnahme ermöglichen müssen, bei der die nachfolgenden Tücher nicht kontaminiert werden dürfen. Zudem müssen die Sammelbehälter der benutzen Einmalhandtücher regelmäßig entleert werden. Eine Alternative zu diesen Papierhandtüchern stellen Retraktivspender mit Texilhandtüchern dar.
Die geforderte Trocknung der Hände wird von konventionellen Heißlufttrocknern nicht geboten, daher ist die zehn Sekunden lange Verwendung von sogenannten „jet air“-Trocknern mit Infrarot eine Methode ohne die Verwendung von Handtüchern. Bei diesen kann jedoch die Verbreitung von Aerosolen mit Erregern begünstigt werden.